Lyme-Borreliose
Weltweit gibt es über 900 Zeckenarten – sie stehen im Verdacht, nicht nur Borreliose und FSME (Frühsommer-Hirnhautentzündung), sondern auch verschiedene andere Krankheiten, wie Ehrlichiose und Barbesiose zu übertragen. Die verbreiteste heimische Zecke ist der Gemeine Holzbock. Die Aktivitätsphase des Gemeinen Holzbocks beginnt im März und endet in der Regel Anfang November, wobei in trockenen Sommern die Aktivität leicht rückläufig ist. Zecken lieben Temperaturen zwischen 14 – 23 ° C und Luftfeuchtigkeit um die 90 Prozent. Bevorzugte Lebensräume sind daher feuchte Jungwälder, Gebiete um Seen und Flüsse, Waldlichtungen und Waldränder.
Während FSME nur in bestimmten Risikogebieten vorkommt, vor allem in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen, ist das Risiko, an Borreliose zu erkranken, auch im Norden vorhanden. Etwa jede fünfte Zecke in der Bunderepublik ist mit Borrelien infiziert.
Wie äußert sich die Krankheit?
Die Krankheit beginnt durch eine rote ringförmige Schwellung um den Zeckenstich herum, die in Ausdehnung, Farbintensität und Dauer stark variiert. Dies ist beim Hund allerdings selten zu beobachten. Zusätzlich können Allgemeinsymptome wie Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und Nackensteifheit auftreten.
Nach fünf bis 10 Wochen können auch andere Körpersysteme in Mitleidenschaft gezogen werden. Neben Erythemen (Rötungen) kann auch das Nervensystem befallen werden und es kommt zu quälenden, brennenden Schmerzen, die sich besonders nachts verschlimmern. Im dritten Stadium werden die Gelenke befallen, am häufigsten die Kniegelenke, was sich dann in unklaren diffusen Lahmheiten zeigt. In diesem Stadium treten mitunter auch Lähmungen und neurologische Störungen auf.
Wie schütze ich mein Tier?
Zunächst sollte man die Gefahr eines Zeckenstichs minimieren, in dem man in den gefährdeten Monaten nicht durch Gebüsch, Unterholz und hohes Gras streift.
Da diese Maßnahme bei unseren Haustieren schwer durchzuführen sind, sollte man das Tier regelmäßig nach Zecken absuchen. Holzböcke stechen nicht sofort zu, sondern suchen sich stundenlang eine gut durchblutete, dünne Hautstelle, die ihnen zusagt.
Die Zecke sollte mit einer Zeckenzange oder Pinzette, die Fingernägel tun es auch, vorsichtig herausgedreht werden, ohne Anwendung von Öl oder dergleichen. Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Zecke nicht gequetscht oder verletzt wird und dass der Kopf der Zecke mit entfernt wird.
Je schneller man den Holzbock vom Körper entfernt, desto geringer ist die Gefahr einer Infektion. Es dauert mindestens ein bis zwei Stunden, oft bis zu 12 Stunden, bis das Saugen und damit die Krankheitsübertragung beginnt, falls die Zecke überhaupt infiziert ist.
Impfung
Während es für den Menschen noch keinen Impfstoff gegen Lyme-Borreliose gibt, ist der Impfstoff „Marilym“ für Hunde trotz Mangels an Nachweis zugelassen. Der Impfstoff ist gegen eine seltenere Borrelien-Art gerichtet und ob auch ein Schutz gegen die anderen Borrelien Arten gegeben ist, ist zumindest zweifelhaft.
Es besteht der Verdacht, dass Hunde, die mit Borrelien infiziert, aber nicht erkrankt sind, nach einer Impfung erkranken können. Um diese Gefahr zu reduzieren, sollte keinesfalls in der Zeckensaison geimpft werden. Außerdem muss sichergestellt sein, dass die zu impfenden Tiere früher keine Borreliose durchgemacht haben!
Längst nicht jeder Mensch oder Hund, der sich mit Borrelien infiziert, erkrankt auch daran. Genauere Daten zur Erkrankungsrate sind nur beim Menschen bekannt. Daher wird davon ausgegangen, dass lediglich ca. 0,3 bis 1,5% der Zeckenbisse beim Menschen zu einer Erkrankung führen; Das körpereigene Immunsystem ist meistens in der Lage, die Bakterien abzutöten. Von Wildtieren z.B. nimmt man an, das sie gegen die Krankheit vollständig resistent sind.
Sicher ist auch, dass Hunde, die viel im Freien sind und häufig Zeckenkontakt haben, meist mit Borrelien infiziert worden sind und Antikörper gebildet haben – in aller Regel ohne zu erkranken. Viele angebliche Borreliosen bei Hunden, über die berichtet wird, sind in Wirklichkeit andere Erkrankungen, die oft nicht erkannt und daher auch falsch behandelt werden.
Therapie
Schulmedizinisch wird mit Antibiotika gegen die Erkrankung vorgegangen; im Frühstadium häufig erfolgreich. In fortgeschrittenen Fällen dagegen ist eine Antibiotika-Therapie oftmals wirkungslos.
Eine Alternative dazu bietet die klassische Tier-Homöopathie, die mit dem passenden Mittel das Immunsystem anregt und unterstützt, damit dieses selber die Erreger erfolgreich bekämpft und bei weiteren Erregerkontakten einen wirksamen Schutz aufbaut. Hierbei ist weniger entscheidend, welchen Namen die Krankheit trägt, als vielmehr wie sich äußert – und das kann bei jedem Tier anders sein.
Aus homöopathischer Sicht ist von einer Impfung abzuraten. Der wirksamste Schutz ist eine artgerechte Haltung, denn gesunde Tiere haben ein intaktes Immunsystem und können sich selbst gegen die Erreger wehren. Wenn Sie dann noch regelmäßig alle Zecken entfernen, brauchen sie keine Angst vor Borreliose zu haben!